Bei dem zwischen den beiden Fensteröffnungen an der Nordseite des Westturms angebrachten Neidkopf handelt es sich um eine Rekonstruktion. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurde durch den Steinmetz Bächt aus Elben dieser Kopf erstellt. Der verwitterte Originalkopf befindet sich im Regionalmuseum Wolfhagen. Dort kann auch das Burgmodell besichtigt werden.
Neidköpfe (mittelhochdeutsch „nit“ oder auch „nid“ = Kampf, Hass, Zorn) waren im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit häufig an Brücken, Häusern, Kirchen und vor allem an Burgen zu finden. Der aus Stein oder Holz nachgebildete Kopf eines Ungeheuers diente als Abwehrzauber gegen Unheil oder Feinde, er sollte das Böse abwehren. Zugleich war er auch Zeichen dafür, Besitzansprüche notfalls im Kampf zu behaupten. An etlichen hessischen Burgen, auch hier auf der Weidelsburg, nimmt der Neidkopf Bezug auf den Machtkampf zwischen den Mainzer Erzbischöfen und den hessischen Landgrafen.
Finanzierung aus Mitteln der Hildegard Blank Stiftung und der Kulturstiftung Landkreis Kassel
Organisation und Konzept: „Förderverein zur Erhaltung der Weidelsburg e.V.“